Kyokos Zimmer

Dies ist Kyokos Zimmer in der Academy. Es wirkt ziemlich dunkel, da die meiste in ihm vertretende Farbe schwarz ist. Lediglich die Wände sind in einer hellen Farbe und bilden damit einen Kontrast zu den Möbeln, welche aus einem großen Bett, einem Kleiderschrank, einem Tisch mit zwei Stühlen und einem kleinen Schrank, über dem ein großer Spiegel hängt, besteht.
Das Zimmer an sich ist relativ klein, weshalb auch nicht viel mehr Möbel hinein gepasst hätten.
Der Boden ist mit einem schwarzen weichen Teppich belegt.

Sogleich sie in ihrem Zimmer war, stellte sie ihren Koffer vor dem Kleiderschrank ab. Dann sah sie sich erst einmal um. Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Sie mochte das Zimmer auf Anhieb. Es war schließlich in ihrer Lieblingsfarbe. Alles war schwarz. Und der Teppich war schön weich. Gemütlich war es also auch noch.
Sie schloss die Tür hinter sich und kniete sich vor den Schrank, öffnete den Koffer und fing dann an ihre Kleidung einzusortieren. Ihr Katana, welches tief in ihrem Koffer verborgen lag, versteckte sie in dem Schrank hinter ihren Pullovern und der Schuluniform.
Den leeren Koffer legte sie schließlich auf den Schrank. Seufzend legte sie sich mit ihren Klamotten ins Bett und schloss müde die Augen.
Sie schlief auf der Stelle ein.

Doch sie schlief nicht lange. Mitten in der Nacht erwachte sie wieder. Noch etwas verschlafen richtete sie sich in dem großen schwarzen Bett auf. Einen Moment war sie verwirrt. Wo war sie? Dann fiel es ihr wieder ein. Gestern hatte sie sich an der Cross Academy angemeldet.
Ein Blick auf ihre Uhr und sie stellte fest, dass es mitten in der Nacht war. Eigentlich sollte sie jetzt schlafen. Andererseits waren die Vampire jetzt wach. Kyoko stand auf und blickte aus dem Fenster. Sie konnte niemanden erkennen, aber sie wusste genau: Irgendwo da draußen waren jetzt die Schüler der Night Class ziemlich aktiv.
Seufzend wandte sie sich von dem Fenster ab und ging zu ihrem Schrank. Sie zog ihren Mantel, den sie vor dem Einschlafen vergessen hatte auszuziehen, aus und griff nach einem warmen Wollpolluver, welchen sie sich überzog.
Kurze Zeit später öffnete sie ihre Zimmertür und blickte sich kurz auf dem Gang um. Niemand zu sehen. Also schlich sie sich heimlich aus dem Haus Sonne.

tbc. Wege/Übergangswege

Schnell betrat Kyoko das Zimmer. Sofort steuerte sie auf ihren Kleiderschrank zu. Dann sah sie sich erst einmal gründlich um, ob Aisha ihr auch wirklich nicht gefolgt war, bevor sie den Schrank öffnete und nach ihrem Schwert gramte. Als sie es schließlich hatte, steckte sie es möglichst weit hinten in ihren Gürtel. Schließlich zog sie noch ihren langen schwarzen Mantel um, der das Schwert perfekt verborg.
So verlies sie das Zimmer wieder, um sich mit Aisha zu treffen.

tbc: Tor der Academy

Als Kyoko zurück in ihr Zimmer kam, war die Nacht schon fast vorbei. Genervt schlug sie die Tür zu und seufzte. "Scheiße!", fluchte sie leise. Sie schmiss ihr Katana auf das Bett und zog ihren Mantel aus. Dann den blutgetränkten Pullover. Die Wunde blutete bereits nur noch kaum. Fluchend lief Kyoko durch das Zimmer zu ihrem Koffer und kramte Verbandszeug heraus. Mit diesem lief sie zurück zum Bett. Sie reinigte die Wunde und verband sie dann richtig. Sie war schon schlimmer verletzt gewesen. Das war es nicht, was sie ärgerte. Aber, dass Aisha und Rin nun Bescheid wussten, das ärgterte sie. Vorallem da dieser Reamon ja auch schon skeptisch gewesen war.
Als sie fertig war, zog sich Kyoko müde um. Sie entsorgte den blutigen Pullover und versteckte ihr Katana wieder im Kleiderschrank. Dann schmiss sie sich auf ihr Bett.
Doch schlafen konnte sie nicht. Zuviels Gedanken geisterten in ihrem Kopf herum.

Genervt stand sie wieder auf und lief zum Fenster. Kyoko blickte auf das Schulgelände. Irgendwo da draußen war der Vampir, der ihre Familie getötet hatte. Und wenn Aisha oder Rin sie verraten würden, würde er sie finden und töten. Wenn sie ihn doch nur vorher finden würde, dann hätte sie die Überraschung auf ihrer Seite und vielleicht noch eine Chance.
Seufzend lehnte sie sich an die Fensterscheibe. Ihr ganzer Plan war von zwei Vampiren abhängig. Und das konnte doch nur ihr Ende bedeuten.

Das war zwar riskant und ihre Chance war minimal, aber sie musste etwas unternehmen. Daher wandte sich Kyoko von dem Fenster ab und lief schnellen Schrittes zur Tür. "Dann muss ich ihn eben finden!", beschloss sie für sich. Und damit meinte sie, jetzt sofort! Kurz hielt sie inne, lief ein paar Schritte zurück zu ihrem Schrank und kramte ihr Schwert erneut heraus. Sie versteckte es unter ihren Klamotten und verlies dann den Raum.

tbc. Übergangswege

Als Kyoko in ihrem Zimmer ankam und die Tür ins Schloss fallen gelassen hatte, zog sie müde ihren Mantel aus und schmiss diesen auf einen der Stühle. Das darunter hervorkommende Schwert stopfte sie zurück in den Kleiderschrank ohne diesem noch weiter Beachtung zukommen zu lassen. Ihre Stiefel zog sie ebenfalls aus und lies diese achtlos im Raum liegen.
Eigentlich hätte sie jetzt noch einmal nach der Wunde gesehen, aber dazu hatte sie jetzt keine Lust.
Miesgelaunt lies sie sich auf das Bett fallen und starrte die Decke an. Vielleicht würde sie morgen tot sein und nie wieder erwachen. Aber wen kümmerte das schon?! Dann wäre wenigstens alles vorbei!
Erschöpft schloss das Mädchen die Augen und schlief ein.

(Traum:)
Etwas nasses tropfte auf ihren Kopf. Nass und kalt. Kyoko blickte nach oben, in den dunklen Himmel. Es regnete. 'Welch passendes Wetter.', befand sie. Die junge Hunterin lief neben ihren Eltern her. Sie hatten eine ziemliche wichtige Mission zu erfüllen. Deshalb wurdr sie diesmal auch nicht bloss allein geschickt. Nein ihre Eltern begleiteten sie. "Warum genau sollen wir ihn eigentlich beseitigen?", erkundigte sie sich noch einmal bei ihren Eltern. "Er hat schlimme Dinge getan. Mehr braucht dich nicht zu interessieren.", erwiderte ihr Vater. "Aber...?", begann Kyoko, doch ihr Vater unterbrach sie:"Reicht es nicht zu wissen, dass er ein Vampir ist?!", fuhr er sie an. Ein wenig eingeschüchtert senkte sie den Kopf und nickte. "Hai.", flüsterte Kyoko untergeben.
Schließlich standen sie vor einem großem Gebäude. "Das Zielobjekt befindet sich dort drinnen. Er ist geschwächt... Aber immer noch ein Reinblüter. Als passt gut auf. Kyoko erinnerst du dich noch an alles, was wir dir sagten?" Sie nickte. "Du weißt, was du zu tun hast?"-"Hai." Alle Drei nickten sich zu. Dann herrschte absolute Stille und sie liefen auf den Eingang zu...

Das Gebäude, nahezu eine Villa, war riesig und wirkte dadurch ein wenig einschüchternd. Von außen schien es verlassen, denn es wurde von völliger Dunkelheit umhüllt. 'Gespenstisch', dachte Kyoko, während sie leise und vorsichtig auf die Eingangstür zu lief. Ihre Eltern waren hinter ihr. In der Dunkelheit verborgen.
Vorsichtig und bedacht, öffnete die junge Hunterin die Tür und wisch dann erst einmal auf Seite, an die Hauswand, wie abgesprochen. Aufmerksam und angespannt, lugte sie schließlich in den Hausflur. Er schien verlassen.
Langsam löste sich die 16jährige von den Wand und blickte in die Dunkelheit. Sie schlich ins Haus, bedacht darauf kein Geräusch zu verursachen.
Normalerweise hätte er sie trotzdem wahrgenommen, aber der Reinblüter war durch einen anderen Kampf geschwächt. Daher griffen sie auch heute an.
Fast ehrfurchtsvoll betrat sie den Wohnraum. Noch herrschte absolute Stille. Kyoko schien ganz allein in dem Gebäude zu sein. Doch sie wusste, dass ihre Eltern in ihrer Nähe waren, verborgen. Und sie war sich bewusst, dass der Vampir ebenfalls hier irgendwo lauerte.
"Sehr gut!", vernahm sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sofort wandte sie sich um. Da stand er. Der Vampir. Mit blutroten Augen sah er sie an. Er grinste hämisch und klatschte in die Hände. "Dachtest du ich bemerk dich nicht, Hunter?", fragte das Zielobjekt gehässig. Kyoko blieb still. Anstatt zu antworten, zog sie blitzschnell ihr Schwert aus der Saya und machte einen Satz auf ihn zu.
Natürlich wisch er mit Leichtigkeit aus. Aber genau das war ja auch geplant, denn so sprang er genau in die Schusslinie ihres Vaters.
Kyoko drehte sich in der Luft und sah, wie der Vampir von ihrem Vater getroffen und verletzt wurde. Sie grinste. Es lief alles nach Plan.
Fluchend blickte der Reinblüter ihren Vater an. Und im selben Moment, wie er auf diesen losspringen wollte, traf ihn eine zweite Kugel, von Kyokos Mutter.
Fluchend sah sich der Vampir um. "Drei Angreifer, also.", murmelte er wütend. Seine roten Augen blickten in Kyokos. Als könnte er darin irgendetwas lesen.
Kyoko sprang nach vorn. Doch plötzlich war der Vampir verschwunden.
Sie sah sich hektisch um. Wo war er hin?! Dann hörte sie einen Schrei. Einen Schrei, der ihr durch Mark und Bein ging. Einen Schrei, den sie nie vergessen würde...

Mit Entsetzen in den Augen, sah sie, dass ihre Schwester in dem Türrahmen stand. Vor ihr der Vampir. Im ersten Moment war Kyoko vor Schreck gelähmt. Was machte ihre kleine Schwester hier? Sie sollte doch zu Hause sein. Sie durfte gar nicht hier sein. Sie musste ihr helfen, aber sie stand zu weit weg. Ihre Eltern konnten ebenfalls nichts ausrichten. Würden sie schießen, würden sie vermutlich Shino, ihre kleine Schwester treffen. 'Tu etwas, bitte! Renn, Shino.', flehte Kyoko in Gedanken. Doch es war bereits zu spät. Die Arme des reinblütigen Vampirs umschlossen den zierlichen Körper ihrer Schwester. Er wandte sich mit dieser im Arm wieder Kyoko zu. "Nein... bitte.", murmelte die Hunterin.
Mit einem bösen Grinsen versenkte der Vampir seine Zähne in Shinos Hals. Das Mädchen schrie. Und ich Kyoko schrie. Es war, als würde sie den Schmerz ihrer Schwester spühren. Und noch mehr. Es war das bewusstsein, dass Shino verloren war.
Dennoch sprang die junge Hunterin vor und riss Shino aus den Armen des Vampirs. Ihre Schwester fiel auf die Knie. Tränen liefen ihre Wangen hinunter, Blut ihrem Hals entlang.
Erst jetzt realisierte Kyoko, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Nachdem sie Shino befreit hatte, ist sie in den Griff des Monsters geraten. Doch sie wehrte sich nicht. Sie sah nur ihre Schwester. Ihre Schwester, die jetzt dazu verdammt war, ein Vampir zu werden.
Dann fiel ein Schuss. Kyoko zuckte zusammen. Durch die Tränen, die sich in ihren Augen gebildet hatten, sah sie, wie ihre Schwester zu Boden fiel. Sie war tot. Langsam hob sie den Kopf. Ihr Blick traf die kalten Augen ihres Vaters, der immer noch seine Waffe auf seine Tochter gerichtet hatte.
"Warum...?!", hauchte Kyoko.
Der Vampir hinter ihr lachte hämisch. Dann spührte sie seinen kalten Atem an ihrem Hals. Er wollte sie beißen!
(Traum:Ende)

Mit einem Schrei erwachte die 16jährige. Sie war schweißgebadet. Jetzt saß sie kerzengerade in ihrem Bett. Kyoko starrte in die Dunkelheit. Noch immer hatte sie die blutroten Augen des Vampirs vor ihren Augen. Ihr Atem ging schnell und stoßweise. 'Nur ein Traum...', versuchte sie sich in Gedanken zu beruhigen. Doch es war nicht bloß ein Traum gewesen. Es war eine Erinnerung. Eine Erinnerung die sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt hatte. Eine Erinnerung, die der Grund dafür war, dass sie jetzt hier war.
Langsam kam ihr Atem zur Ruhe. Doch gleichzeitig kamen die Tränen. Stumm liefen sie ihre Wangen hinab, während sie noch immer in die Dunkelheit starrte.

Kyoko hörte auf in die Dunkelheit zu starren und senkte ihren Blick. Es war ja eh niemand da. Sie war allein.
'Es war meine Schuld...', dachte die junge Frau, während sie sich an die Nacht zurück erinnerte. Noch immer rollten Tränen ihr Gesicht hinab und tränkten das Bettlaken. Doch sie machte keine Anstalten diese zu stoppen.
'Ich hab Shino zu viel von dieser Mission erzählt... nur deshalb war sie da. Und ich bin weggerannt und hab meine Eltern zum sterben zurück gelassen. Mit mir an ihrer Seite, hätten wir ihn töten können.', fuhr sie in Gedanken fort.
Doch ein Teil von ihr, kam auch über einen anderen Fakt nicht hinweg. 'Sie haben sie umgebracht... warum... warum hat Vater sie erschossen?!', dachte sie ebenfalls. Die Gedanken vermischten sich. Und eines war ihr schließlich wieder deutlich klar vor Augen. Alles, was passiert war, war ihre Schuld gewesen. Allein ihre Schuld. Und jetzt war sie allein.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, war es bereits Tag. Schniefend wischte sie sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und blickte aus dem Fenster. Die Sonne schien in ihr Zimmer. 'Ich lebe noch... das heißt Aisha und Rin haben dicht gehalten', überlegte sie. Wenigstens eine gute Nachricht.
Mühseelig stieg das Mädchen aus dem Bett und richtete dann sofort die Bettdecke.
Seufzend zog sie ihren Pullover aus und setzte sich auf das Bett. Ihre Schulter schmerzte leicht. 'Hoffentlich hat sich der Mist nicht entzündet!', dachte sie mürrisch. Erneut kramte sie das Verbandszeug aus ihrer Tasche und ging damit zurück zum Bett. Vorsichtig entfernte sie den alten Verband und besah sich die Wunde. Sie atmete erleichtert auf. Keine Entzündung.
Sie reinigte die Bisswunde erneut mit einem Desinfektionsmittel und verband sie dann mit einem frischen Verband.
Den dreckigen Verband schmiss sie in den Müll. Dann zog sie sich ein frisches Top und eine andere schwarze Hose an. Wenigstens musste sie heute nicht in den Unterricht. Doch was sollte sie dann tun? Sie war ratlos. Seit der letzten Nacht.
Sie brauchte jetzt erst einmal einen frischen Kopf. Daher verlies sie das Zimmer, um den Waschraum aufzusuchen.

tbc. Mädchenwaschraum

In ihrem Zimmer angekommen, setzte sie sich auf einen Stuhl neben dem Fenster und blickte in die anbrechende Nacht hinaus.
Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren, was sie als nächstes tun sollte.
Die 16jährige wusste, dass sie unbedingt weniger auffallen musste. Gleichzeitig musste sie den Vampir aber auch so schnell wie möglich finden.
Stöhnend nahm Kyoko ihren Kopf in beide Hände. Das war eine verzwickte Situation. 'Was soll ich tun?!', fragte sie sich immer wieder.

Während sie so da saß und grübelte fiel ihr auf, dass eines der größten Probleme darin bestand, dass sie sich mit dieser Schule zu wenig auskannte. Zum einen hatte sie keinen Schimmer, wo was war. Also konnte sie ihn auch nicht so leicht finden, falls er sich irgendwo versteckte. Noch dazu hatte Kyoko nur die wichtigsten Schulregeln gelernt, vom Ablauf des Schulalltages wusste sie aber kaum etwas. 'Ich brauche mehr Informationen.', war ihr schließlich völlig klar. Und die bekam sie wohl am besten und unauffälligsten in der Bibliothek.
Daher stand Kyoko von ihrem Stuhl auf und lief wieder zurück zu ihrem Schrank. Schnell kramte sie ein paar Zettel und einen Stift heraus. Dann verlies sie das Zimmer, mit neuem Ziel vor Augen.

tbc. Bibliothek

Kyoko betrat ihr Zimmer und lief sofort zu ihrem Schrank. Als erstes zog sie den Zettel aus ihrer Hosentasche und versteckte diesen tief hinter ihren Schuluniformen bei ihrem Schwert. Dort würde ihn so schnell niemand finden.
Dann sah sie sich in ihrem leeren Zimmer um. Sie hatte nicht groß Lust in diesem recht dunklen Raum zu bleiben. Aber wieder runter in die Eingangshalle wollte sie auch nicht. Da waren inzwischen zu viele Schüler nach ihrem Geschmack.
Zudem bekam das Mädchen langsam hunger. Also beschloss sie sich irgendwo etwas zu essen zu suchen.
Gerade als sie das Zimmer verlassen wollte, sie stand schon mitten in der Tür, fiel ihr allerdings auf, dass sie noch immer ihre eher auffälligen schwarzen Klamotten trug. 'Ich sollte wohl eher mal die Schuluniform anziehen... das ist hier wohl unauffälliger.', dachte sie sich. Also ging sie noch einmal zurück zu ihrem Schrank, kramte ihre Uniform heraus und zog sich schnell um.
Sie schloss die Schranktüren und betrachtete sich skeptisch im Spiegel. 'Na wenigstens ist sie dunkel...', überlegte sie. Denn normalerweise trug sie nur schwarze Kleidung. Das dunkle blau war ungewohnt in ihren Augen. Aber sie könnte sich wohl schlecht beim Rektor über die Schuluniform beschweren. Seufzend wandte sie sich also von dem Spiegel ab.
Dann verlies sie den kleinen , knipste das Licht aus und schloss die Tür.

tbc. Caffee-Terasse

Wieder zurück vor ihrem Zimmer blieb sie erst einmal stehen und atmete einmal tief durch. In dieser Academy verlief einfach nichts nach Plan. Seit sie hier war lief alles aus dem Ruder. Das nervte. Und strengte enorm an. Fehlte nur noch, dass ER um die Ecke kam oder schon in ihrem Zimmer auf sie wartete.
Die eigene Identität zu verheimlichen war schwerer, als sie gedacht hatte.
Seufzend drehte Kyoko den Schlüssel im Schloss um und trat ins Zimmer.
Dabei trat sie auf etwas dünnes, das am Boden lag. "Nanu?", wunderte sie sich laut und blickte nach unten. Unter ihrem Fuß lag ein Stück Papier.
`Könnte er...`, schoss es der Hunterin durch den Kopf. Mit klopfenden Herzen hob sie den Zettel auf. Und atmete erleichtert aus.
Es war nur irgend so ein Wisch von der Schule. Als sie sich umsah, merkte sie auch, dass es bei jeder Tür lag.
Kyoko trat ganz ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Erst dann laß sie sich den Zettel durch. Es ging um den Ball, der heute stattfinden sollte. Von dem hatte sie noch garnichts gewusst. Auf sowas achtete Kyoko eben nicht.
Und da würde sie sicher auch nicht hingehen. Daher schmiss sie das Stück Papier sofort in den Mülleimer.
'Moment! Wenn ER hier ist... dann wird er auch dort sein!', verstand sie plötzlich. Das hätte ihr auch vorher einfallen können!
Sofort fischte sie die Einladung zurück aus dem Mülleimer. Natürlich würde sie dorthin gehen! Sie musste sich nur noch überlegen wie...

Sofort lief die 16jährige zu ihrem Kleiderschrank und riss diesen förmlich auf. Sie musste sich etwas überlegen. Als erstes fiel der Blick der Hunterin auf ihr Schwert. Sie musste es mitnehmen! Wenn er dort war, dann würde sie es brauchen. Aber sie könnte es niemals in einem Kleid verstecken.
"Verdammt!", fluchte sie, als ihr das klar wurde. 'Was jetzt?', fragte sie sich sofort.
Eine Weile starrte sie ihre Waffe an. 'Unbewaffnet bin ich sofort tot, wenn er mich sieht... Aber ich bekomm es da unmöglich reingeschmuggelt... Eine andere Waffe? Hmmmm... hab ich nicht. Mist! Mist! Mist! Was soll ich tun?! Ich kann mich unmöglich outen... nicht gerade jetzt. Vielleicht sieht er mich nicht... der Raum ist voller Menschen... Voller Schüler... und selbst wenn er mich sehen sollte... dort kann er mich nicht töten, nicht in mitten der gesamten Schülerschaft der Cross Academy. Also werde ich nach ihm Ausschau halten und wenn ich ihn gefunden hab.... dann verschwinde ich so schnell wie möglich, hole mein Schwert und warte darauf, dass er kommt.', nach langem Nachdenken fasste sie diesen Entschluss.
Sie atmete erleichtert aus und blickte erneut in ihren Schrank. Jetzt brauchte sie nur noch ein Kleid. Und soetwas trug sie normalerweise gar nicht.
Aber zum Glück hatte sie noch eines von früheren Bällen, auf denen sie mit ihren Eltern war.
Mühsam kramte sie sich durch ihre Kleider bis nach ganz hinten in ihrem Schrank. Schließlich zog sie das gesuchte Stück aus diesem heraus und betrachtete es.
Wie alles, was sie im Schrank hatte, war es schwarz. es war teilweise aus samt und teilweise aus einem besticktem Netz. Es reichte bis zum Boden, sodass der Saum diesen knapp berührte, wenn sie es trug.
Die Ärmel liefen in Netz-Fledermausärmeln aus. Am Ende waren diese mit einem Blumen-Muster bestickt. Alles komplett in schwarz.
Schulterzuckend legte Kyoko es auf ihr Bett. Sie hatte es nie gemocht. Es sah schön aus, ja. Aber sie trug nicht so gerne Kleider. Sie waren unpraktisch.
Aber heute würde sie es tragen.

Einige Minuten später stand sie in diesem Kleid in ihrem Zimmer. Sie hatte sogar noch ein altes Paar Schuhe dazu gefunden, welches sie ebenfalls trug.
Sie war fertig.

tbc. Festsaal der Academy

Frustriert hatte sie sich nach dem Ball schlafen gelegt.
Erst sehr spät wachte sie wieder auf. Es war schon bald mittag. Normalerweise schlief sie nicht so lange.
Als sie aus dem Fenster lugte sah Kyoko, dass es regnete. Das passte perfekt zu ihrer Stimmung.
Nichts klappte mehr! Seit sie vor einem Jahr mit ihren eltern ausgezogen war, diesen Reinblüter zu töten, funktionierte nichts mehr so, wie es sollte.
Bis heute hatte sie keine Ahnung, warum ihre Eltern diesen Vampir überhaupt töten wollten. Damals hatte sie geglaubt es wäre ein Auftrag der Vereinigung gewesen. Das war es aber nicht.
Aber eigentlich war es ihr auch egal. Es gab tausend Gründe, warum man einen Vampir, gerade einen reinblüter töten sollte. Da spielte es kaum eine Rolle welche davon ihre Eltern motiviert hatte.
Und heute sah das Ganze eh anders aus. Seitdem dieser Kerl ihre Schwester gebissen hatte, gab es einen Grund für Kyoko ihn umzubringen. Er hatte ihre Schwester, die beinahe ein Teil von Kyoko selbst gewesen war, auf dem Gewissen. Allein dafür verdiente er den Tod.
Aber sie hatte ihn gestern nicht gefunden. Die Spuren hatten sie zu dieser Academy geführt. Doch vermutlich war auch das schief gelaufen, wie so vieles. Vermutlich war er gar nicht hier. Oder es würde einfach Jahre dauern, bis sie ihn fand.
Aufrecht im Bett sitzend beobachtete die 16jährige die Regentropfen, während sie sich erneut an den Vorfall erinnerte. Damals hatte es auch geregnet. Energisch schüttelte sie den Kopf. Nein. Nicht jetzt. Sie wollte sich nicht erinnern. Wollte nicht schon wieder sehen, wie ihre Schwester starb.
Noch einmal würde sie das sicher nicht überleben.

Nachdem sie einige Minuten in den Regen gestarrt hatte, wandte sie seufzend ihren Blick von dem Fenster ab.
Schwermütig stieg sie aus dem Bett. Sie hatte keine Lust, aufzustehen, aber hier liegen bleiben und den ganzen Tag im Zimmer hocken wollte sie auch nicht. Um es genau auszudrücken, Kyoko hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.
Wenn sie sich schon wieder zur Night Class schlich, würde sie sicher mal wieder entdeckt werden und dann würde sie auch gleich wieder auffallen. Außerdem würde das wahrscheinlich gar nichts bringen, außer, dass die Hunter Vereinigung auf sie aufmerksam werden würde. Die Hunterin war eigentlich froh, dass sie sich seit dem letzten Jahr bis jetzt erfolgreich vor neuen Aufträgen drücken konnte. Sie hatte nämlich weder Zeit noch Lust sich mit irgendetwas anderem zu beschäftigen als den Reinblüter zu finden.
Seit dem Ball hatte sie das Gefühl, sie müsste wieder ganz von vorne beginnen. Der Vampir war nicht dort gewesen. Hieß das, dass er gar nicht in dieser Academy war, oder, dass er Bälle nicht mochte? Die 16jährige hatte keinen blassen Schimmer.
Während sie darüber nachgrübelte, zog sie sich ihre Schulunifrom an und betrachtete sich kurz im Spiegel. Mürrisch betrachtete sie jede Einzelheit der Uniform. 'Diese Schule macht mich noch wahnsinnig!', dachte sie dabei, ehe sie sich von dem Spiegel abwandte.
Mit langsamen Schritten verließ sie ihr Zimmer.

tbc. Der See und die Brücken